Die GFF NÖ lud erstmals zur Vernetzungsveranstaltung Impact Award 2022 am 17.November nach St. Pölten ein. Die Dissertations-Projekte aus Science Calls mit höchster Relevanz wurden prämiert. Unter Relevanz sind sowohl die Wirkung auf die Wissenschaft durch Erkenntnisgewinn und Dissemination zu verstehen, aber auch der Beitrag zur Lösung aktueller Herausforderungen.
Vorgestellt und prämiert wurden:
- Wissenschaftliche Projekte aus den Science Calls 2016 und 2017
Als Preis für die Gewinner*in winkte ein Medienpaket in Kooperation mit APA-Science und eine Einladung zum Wissenschafts Podcast „Nerds mit Auftrag“.
Der Impact Award 2022 wurde an die Verfasserin bzw. den Verfasser einer Dissertation (Science Call 2016 oder 2017) mit dem stärksten IMPACT vergeben. Beurteilt wurde :
- Welchen Beitrag (im Sinne eines Erkenntnisgewinns) hat das Dissertationsprojekt für den wissenschaftlichen Diskurs geleistet?
- Welche Relevanz hat das Dissertationsprojekt über die wissenschaftliche Community hinaus?
- Welchen Beitrag leistet das Dissertationsprojekt zur Bewältigung gesellschaftlicher / ökonomischer / ökologischer / technologischer Herausforderungen?
Dissertationsprojekte aus dem Science Calls 2018 und 2019 wurden im Rahmen der Veranstaltung als Poster präsentiert. Die drei besten Poster wurden durch die Jury prämiert und erhielten einen Büchergutschein.
Die Gewinner*innen
Am überzeugendsten war Synthesechemiker Walter Kuba mit der Präsentation seines Projektes "The perfect match - Tools for controlling molecules in living systems".
Das in seiner Dissertation neu entwickelte und bereits patentierte Molekül gehört zur nächsten Generation von trans-Cyclooctenen und übertrifft das in der klinischen Phase untersuchte TCO in seiner Performance um Größenordnungen. Deshalb zählt es zu einem vielversprechenden Kandidaten bei der Entwicklung diagnostischer und therapeutischer Plattformen im Kampf gegen bösartige Erkrankungen. Die Dissertation wurde am Austrian Institute of Technology in Kooperation mit der Technischen Universität Wien verfasst. Walter Kuba wird am 8. Dezember im Podcast der APA-Science „Nerds mit Auftrag“ Einblicke in seinen Lebensweg und seine Erfahrungen als Jungwissenschaftler geben.
Der zweite Platz ging an Renate Weiß von der Universität für Bodenkultur, die in ihrer Dissertation folgende Forschungsfragen positiv beantworten konnte: "Haben aus Abfallstoffen produzierte Enzyme die Fähigkeiten herkömmliche Industriechemikalien zu ersetzen und können aus Lignin, einem Nebenerzeugnis der Papierindustrie, durch enzymatische Modifikation neue Materialien entwickelt werden?".
Das breite Spektrum der geförderten wissenschaftlichen Forschungsarbeiten wurde mit dem 3. Platz der Dissertation von Katharina Auer-Voigtländer von der Fachhochschule St. Pölten noch erweitert. Sie untersuchte in Ihrem Forschungsprojekt Ankommensprozesse und Subjektpositionierungen fluchtmigrierter Menschen im europäischen Asylsystem am Beispiel Österreichs.
Bei den Posterpräsentationen der noch laufenden Forschungsprojekte aus den Science Calls 2018 und 2019 gingen die Preise an Carmen Rehm, die in ihrer Arbeit den Vibrio cholerae Bakterien in Niederösterreichs
Badeteichen auf der Spur ist, Christoph Preimesberger, der das Selbstentzündungsverhalten von Holz untersucht und Kathrin Merle Bieber, die sich mit dem Tragen von Tracht durch Jüdinnen und Juden als Repräsentation der Zugehörigkeit in Wien und Niederösterreich zwischen Aufkommen der Sommerfrische und 1938 beschäftigt.
Für die Jury konnten Wolfgang Renner (Leiter Wiener Zeitung Akademie) und Leo Capari (Technology Transfer Manager bei tecnet equity NÖ Technologiebeteiligungs-Invest GmbH) gewonnen werden. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Wissenschaftsjournalistin Ruth Hutsteiner (ORF Wissenschaft).
Genetiker und Aufsichtsratsvorsitzender der GFF NÖ, Markus Hengstschläger, begeisterte mit seiner pointierten Keynote das Publikum und rief die Wissenschaftler*innen dazu auf, die Latte für Ihre Forschungsziele hoch zu legen. Umweltbiologin und Preisträgerin Renate Weiß nahm diese Aufforderung zum Anlass und ließ das Publikum und die Jury aufhorchen mit ihrem Forschungsziel, in Zukunft Autoreifen entwickeln zu wollen, die umweltverträglich sind.