Digitales Unternehmertum von MigrantInnen: Unternehmensgründungen von MigrantInnen als Motor für innovative Regionalentwicklung
Hauptantragstellung:
Universität für Weiterbildung Krems (Donau-Universität Krems)
Wissenschaftliche Leitung:
Gerald Steiner (Universität für Weiterbildung Krems (Donau-Universität Krems))
Projektpartner*in:
IMC Fachhochschule Krems
Forschungsfeld:
Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften
Projekt-ID: FTI17-011
Projektbeginn: 01. February 2019
Laufzeit: 24 Monate / laufend
Fördersumme: € 171.000,00
Kurzzusammenfassung
Die gegenwärtigen ökonomischen und sozialen Transitionen bringen sowohl neue Herausforderungen als auch Chancen für die Entwicklung regionaler, nationaler und metanationaler sozioökonomischer Systeme. Das Verstehen der Rolle von Gründungsaktivitäten durch MigrantInnen sowie deren erforderlichen Kompetenzausstattung ist sowohl von großem forschungsspezifischem wie auch praktischem Interesse. Diese Aktivitäten dürfen nicht losgelöst von jenen der einheimischen Bevölkerung gesehen werden, sondern stehen mit diesen in potenzieller Wechselwirkung. Diese Systemmechanismen stellen eine wesentliche Größe für das Innovationssystem/das gesamte gesellschaftliche System dar, wodurch die gesamte Entwicklung einer Region beeinflusst wird. Dennoch wurden diese Mechanismen (inklusive kultureller Hintergründe) im Bereich digitales Unternehmertum von MigrantInnen bisher nur ungenügend analysiert und erforscht. Daraus resultiert als übergeordnetes Ziel dieses Projektvorhabens die Erarbeitung eines sozial robusten Verständnisses des Potenzials und der Auswirkungen vom ‚digitalen Unternehmertum von MigrantInnen‘ auf das regionale sozioökonomische System/die zugrundeliegenden Innovationskapazitäten. Hierbei unterscheiden wir drei vertikale Dimensionen – i. Individuum, ii. Organisation sowie iii. Region und drei horizontale Dimensionen – i. Gesellschaft und Kultur, ii. Wirtschaft und Finanzen sowie iii. Menschen und Wissen. Im Rahmen eines transdisziplinärer wechselseitiger Lernprozesses zwischen VertreterInnen der Wissenschaft und Praxis (z.B. inkl. ExpertInnen von tecnet und accent sowie GründerInnen mit Migrationshintergrund) werden die relevanten Leitfragen weiter spezifiziert sowie u.a. ein umfassendes Systemmodel erarbeitet. Zwei weitere spezifische Zielsetzungen sind: (i) Durchführung einer komparativen Studie ausgewählter Länder und/oder Regionen (basierend auf einem transdisz. Diskurs) im Bereich migrantisches digitales Unternehmertum unter Berücksichtigung der übergeordneten digitalen/technologischen und soziokulturellen Trends; in diesem Zusammenhang stellen die Identifikation nationaler/internationaler Benchmarks und daraus abzuleitender Implikationen ein besonderes Outcome dieses geplanten Forschungsprojektes dar. (ii) Die Identifikation potenzieller Leveragebereiche als Basis für Interventionen auf verschiedenen Ebenen des Innovationssystems. Auf diese Weise können wir nicht nur die wirtschaftlichen Perspektiven, sondern auch ihre Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt und das Wissenspotenzial der Region erfassen.
Das tiefgreifende Verständnis der Vor- und Nachteile sowie der potenziellen Probleme und Perspektiven bietet dabei die evidenzbasierte Grundlage für politische Implikationen. Der transdisziplinäre Diskurs der Forschung ermöglicht uns dabei das theoretische State-of-the-Art-Wissen und die praktische Erfahrung der beteiligten Stakeholder in einem wechselseitigen Lernprozess zu integrieren, der letztlich zu sozial robustem Wissen führen soll.